Besuchen Sie das Schleswig-Holsteinische Eiszeitmuseum zum Auftakt der wissenschaftlichen Vortragsreihe am 10. März um 19 Uhr.
Wie schnell ein totes Tier oder ein Pflanzenrest verwesen kann, wissen wir aus eigener Erfahrung. Wenn wir an der Nord- oder Ostseeküste spazieren gehen, so treffen wir überall auf Muschelschalen, Schneckenhäuser und Krebspanzer. Die Tiere sind längst gestorben, der Weichkörper diente anderen Tieren als Nahrung oder ist verwest. Nur der harte Panzer ist übriggeblieben, er wurde von den Wellen hin und her geworfen und schließlich an den Strand gespült. Damit ein Lebewesen versteinern kann, muss es möglichst rasch von Sediment bedeckt werden. Nur durch einen schnellen Sauerstoffabschluss kann die Zerstörung von Panzern und Schalen unterbunden werden. Man schätzt, dass nur etwa 1% aller Organismen in das Sediment eingebettet werden, und wiederum nur 1% von diesen werden schließlich als Fossil überliefert. Der Rest wird im Laufe der Jahrmillionen im Fels aufgelöst oder zerstört. Mit detektivischem Spürsinn können wir den langen Weg von der leeren Schale bis zum Fossil rekonstruieren und wir staunen heute über ein versteinertes Lebewesen, das vor 500 Millionen Jahren im Urmeer gelebt hat.