Schleswig-Holsteinisches Eiszeitmuseum

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6000 Jahre alte Mooreichen im Eiszeitmuseum

Dietrich Petter, Vorstandsmitglied des Eiszeitmuseums, staunte nicht schlecht, als er im Jahr 1998 Reparaturen an dem Drainagesystemen der Ihlensee-Wiese in Klamp vornahm: Er fand mehrere Teile uralter Eichen im Boden! Die Wiese am Südrand des Hessensteins ist moorig und steht im Winter zeitweise unter Wasser, so dass die Vermutung nahe lag, die Eichen könnten ein hohes Alter haben.

Zunächst lagerte Dietrich Petter die Stämme einige Jahre vor Austrocknung geschützt in seiner Scheune, bevor er sie am deutschen Archäologischen Institut Berlin dendrochronologisch, also mittels ihrer Jahresringe, untersuchen ließ. Bei einer Probe wurde am Institut für Archäometrie der Universität Heidelberg zusätzlich das Alter mittels 14C-Datierung bestimmt. Diese Untersuchungen bestätigten den Verdacht: Die jüngsten Mooreichenteile sind etwa 3000 Jahre alt und stammen aus der Bronzezeit. Aber damit nicht genug: Zwei Proben stammen mit einem Alter von rund 6000 Jahren aus der Jungsteinzeit! Die Teile der Eichen konnten durch die besonderen Bedingungen der wechselfeuchten, humusreichen Wiese unter Staunässe und Luftabschluss über die Jahrtausende gut erhalten werden.

Wer gespannt darauf ist diese Zeugen der Klimageschichte der Region Lütjenburg „live“ zu sehen, kann dies im Eiszeitmuseum tun: Die Mooreichenteile sind zusammen mit der 2000 Jahre alten Mooreiche aus dem Lütjenburger Schulteich (gefunden 2015) dauerhaft im Eiszeitmuseum ausgestellt.

Ein ausführlicher Artikel von Dipl.-Ing.-agr. Dietrich Petter über diese spannenden Funde wird im Dezember 2025 im Jahrbuch des Kreises Plön erscheinen.